NACRA17-Premiere von Kohlhoff/Werner auf der großen Bühne gelungen

Was für ein Start. Kohlhoff/Werner erreichen bei ihren ersten beiden Weltcups in der NACRA17-Klasse die Goldfleet und stellen dort mehr als ein Mal gegen die besten der Welt ihr Potenzial unter Beweis. Nachdem die Weltcup-Serie der olympischen Disziplinen im Segelsport dieses Jahr ihren Anfang in Melbourne (Australien) und im amerikanischen Miami fand, stand Im März das erste Event in Europa (Palma de Mallorca) an.

Das junge Team aus dem IMMAC Sailing Team ,Paul Kohlhoff und Carolina Werner, erst im Oktober 2013 in den olympischen NACRA17-Katamaran umgestiegen, verbrachte einige Trainingsblöcke auf Mallorca, um sich auf ihre Worldcup- Prämiere Mitte März vorzubereiten.

Mithilfe der beiden top Trainer Rigo de Nijs (Niederlande), der zuvor bereits Teams zu fünf olympischen Spielen begleitet , wie auch zu einigen Medaillen verholfen hat, und dem Americas‘ Cup Segler und Katamaran- Spezialisten Mark Bulkeley (Großbritannien), konnten die beiden Kieler schnell große Fortschritte machen, vor allem im technischen Bereich.

So erreichte man schließlich beim ersten Auftritt auf olympischem Parkett nach der Qualifikationsphase die Goldflotte (die ersten 50%) der knapp 80-Schiff-großen Flotte und konnte sich direkt drei weitere Tage mit den besten der Welt messen.

Durch einen Mastbruch bei extremsten Bedingungen an Tag 4 verpassten die beiden zwar 4 der 6 Goldfleet-Rennen, jedoch wurde bereits durch die Einzelplatzierungen 10 und 19 am Vortag deutlich, wo die Reise hingehen soll.

Trotz einigen organisatorischen Problemen- denn wie bekommt man in so kurzer einen 9 Meter langen Mast in den Süden Frankreichs?- sollte nun der Fokus umso mehr auf das nächste Weltcup-Event im April in Hyeres (Frankreich) gelegt werden.

Zwischenzeitlich kümmerte sich Paul um sein Abitur, wobei Caro für den Transport des Materials sorgte, um sich Ende April an dem besagten Ort zu treffen und mit befreiten Gemütern dem Segeln widmen zu können.

Nach einer etwas schleppenden, aber ausreichenden Qualifikationsphase qualifizierten die beiden sich wieder für die Goldflotte mir dem Vorwand, diesmal kein Rennen in dem stark besetzen Feld zu verpassen. Doch bereits im ersten Goldfleet-Rennen am 3. Regattatag kam das, was kommen musste:

Im vorderen Mittelfeld liegend, knallte es auf dem Weg zur ersten Luvtonne bei mittleren Bedingungen plötzlich- Auslöser dieses Geräusches und der daraus resultierenden Badeaktion war eine Zweiteilung des Großsegels im oberen Bereich. Anscheinend hatte ihr einziges und erst knapp ein Jahr gesegeltes Segel schon einige Schwachstellen und hielt so dem Druck, einer Kombination aus Cunningham- und Schotspannung, nicht mehr stand.

An Enttäuschung war jedoch zunächst nicht zu denken: professionelles, schnelles Handeln war gefragt, um möglicherweise noch das letzte und dritte Rennen des Tages bestreiten zu können, was schließlich auch gelang und mit einem 14. Platz bei Wind um 20-25 Knoten belohnt wurde. Da das Endresultat (34.) nur sekundär eine Rolle spielt, kann das Team durchaus von einem gelungenen Auftakt in der neuen olympischen Klasse sprechen, denn der Großteil der Einzelergebnisse lag zwischen 15 und 30, also im Mittelfeld der bereits besten 50% der Teams und die Leistungen wiesen einen stetig positiven Trend auf.

Nun steht ein letzter schulischer Endspurt bevor, bis man Ende Mai endlich mit 100% auf die kommenden Regatten Kieler Woche (Juni), die Europameisterschaft (Juli) und die Weltmeisterschaft (September) hinarbeiten kann, um möglicherweise bereits im September die Nationenqualifikation für Deutschland in der neu entstandenen Disziplin NACRA17 für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu ersegeln. Hierfür müsste eins der deutschen Teams unter den ersten zehn Nationen des Feldes landen. Wenn nicht, gibt es immer noch bis Sommer 2015 die Möglichkeit, dieses Kriterium bei anderen Wettkämpfen zu erfüllen. Insgesamt sind 20 Startplätze, d.h. 20 Nationen für die Olympischen Spiele zugelassen.

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