WM X-35 2008 in Italien: Resumee aus deutscher Sicht

Die WM 2008 der X-35 One Design Class in Porto Ercole/ Italien vom 22. bis 27. September 2008 war aus der seglerischen Sicht der deutschen Teams eine eher durchwachsene Veranstaltung. Bei den 52 teilnehmenden Yachten konnten die vier deutschen Teams der Celox, Stihl, Xen und der IMMAC X ihre Erwartungen nicht erfüllen. Das Segelrevier vor dem malerischen toskanischen Ort Porto Ercole bot eigentlich gute Vorraussetzungen dazu.

Die zehn durchgeführten Wettfahrten stellten aber eine Herausforderung für die Crews dar. Von Schwachwind bis 5 Beaufort forderte der ablandige Wind aus nordöstlichen Richtungen sämtliches taktisches Geschick der Segler. Durch den Berg des Monte Argentario und thermischen Entwicklungen zwischen dem Festland und des Mittelmeeres drehte der Wind teilweise auf einer Kreuz um bis zu 30 Grad, und mischte das Feld der X-35 kräftig durch. Die gute Wettfahrtleitung des Yacht Club Italiano reagierte zwar schnell auf die wechselnden Wetterverhältnisse, war aber gegen die Winddreher auch machtlos. So konnten die deutschen Teams die Wettfahrtserie nur im vorderen Mittelfeld beenden. Celox auf Platz 14, Xen auf Platz 19, IMMAC X auf Platz 20 und die Stihl auf Platz 22.

Was aber erstaunlich war, so Christian Soyka Steuermann der deutschen IMMAC X , war die hohe Leistungsdichte in der Klasse. Alles war Rang und Namen im Mittelmeer hat, war vertreten. Eingekaufte Profisegler aus den Klassen der Mumm 30, Farr 40 waren ebenso dabei ,wie Segler aus den Maxi Klassen wie der TP 52.

Im siebten Rennen nahm dann die italienische Yacht FRA Martina ITA 3500 der IMMAC X auf der Kreuz das Wegerecht, und fuhr mit 7,5 Kn in die Backbordseite der deutschen X-35.

Die siebte Wettfahrt konnte daraufhin nicht beendet werden. Die IMMAC X musste aus dem Wasser, und wurde über Nacht repariert. „ Es ist schon erstaunlich wie hier teilweise gesegelt wird. Das auf einer Weltmeisterschaft hart gesegelt wird sei normal, aber hier wird ohne Rücksicht aufs Schiff gesegelt. Dies sei neu. Erst hat uns eine türkische Crew den Heckkorb am Start fast abgefahren und dabei den Heckspiegel beschädigt, und dann der Schaden zwischen Decks-Rumpf Verbindung. Aus unserer Sicht kann man daher eher von einem Demolition Derby, statt von einer Weltmeisterschaft sprechen“ so Christian Soyka weiter. Der gesamte Schaden beläuft sich auf rund 30.000 EUR. Im Fazit war es aber trotz der Schäden für die vier deutschen Teams eine gelungene Veranstaltung, nicht zuletzt auch wegen der traumhaften Kulisse der Toskana.