RIO 2016 und der Weg dorthin

Kohlhoff/Werner Sailing RIO 2016

Eine unglaubliche Reise liegt hinter uns. Eine Reise, die uns durch zehn Länder auf drei Kontinenten geführt und insgesamt mehr als 500 Tage im Ausland hat verbringen lassen.

Die vergangenen 32 Monate haben uns nach Rio geführt, zu den Olympischen Spielen und dem größtmöglichen Sportereignis auf dieser Welt. Unser Ziel war es zunächst, die Qualifikation zu schaffen und dann all das Vertrauen zurückzuzahlen, was uns in diesen ereignisreichen Monaten entgegengebracht worden ist und ein gutes Ergebnis erzielen.
Ersteres ist uns gelungen, wenn auch nur im letzten Moment und nach dem härtesten vieler Rückschläge während der zweiten Hälfte unserer Qualifkationsserie, als wir zunächst vor Clearwater, Florida und dann vor Hyeres, Frankreich nicht an unsere Leistungen der vergangenen Saison 2015 anknüpfen konnten und die vorgegebenen Kriterien für die Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht erfüllten.

Doch wir schafften es, Dank eines großartigen Teams im Hintergrund, bestehend aus Familien, Freunden, Unterstützern, Trainern und Dank des Deutschen Segeler- Verbands, der an die jungen Nacra17 Crews und ihr Potenzial glaubte und beiden Teams nach Nicht-Erfüllung der Olympia-Kriterien eine letzte Chance gab, die wir erfolgreich nutzten.

Unser zweites Ziel jedoch konnten wir nicht erreichen, denn unser 13. Platz in Rio fühlt sich wie eine große Niederlage an, da so viel mehr möglich gewesen wäre. Alle Beteiligten haben einen herausragenden Job gemacht, es hat an nichts gemangelt und die Organisation und Planung für das Deutsche Segel-Olympiateam in Rio war fehlerlos, wofür wir uns an dieser Stelle ganz besonders bedanken möchten. Wir sind stolz darauf, Teil des Teams gewesen sein zu dürfen und wollen es in der Zukunft wieder sein.

Außerdem möchten wir uns hiermit bei all denjenigen bedanken, die uns in den vergangenen Monaten und Jahren begleitet haben. Ohne Eure Hilfe wäre unsere Lernkurve nicht halb so steil gewesen, ohne Euch hätten wir nicht so viel Trainieren und Testen können, ohne Euch wäre unsere Kampagne schon im Sommer 2015 in Aarhus gescheitert, als wir allen Kritikern zum Trotz Deutschland für die Olympischen Spiele qualifizieren konnten.

Der Kieler Yacht-Club, der Segler-Verband Schleswig-Holstein, der Landessport-verband Schleswig-Holstein mit dem Team SH, der Olympiastützpunkt HH-SH, das Sailing-Team-Germany, die IMMAC AG aus Hamburg, die EWE-AG aus Oldenburg, unsere Mäzene aus Kiel und Neumünster, der Kohlhoff GmbH aus Kiel, Rademacher Composites, Skins Deutschland, unseren Familien und Freunden und viele weitere, die uns auf sämtlichen Ebenen so viel geholfen und unterstützt haben; Euch gilt all unser Dank!

Es fällt uns schwer, diese Fülle an Ereignissen aus den letzen Monaten in Worte zu fassen und sie zu begreifen. Fest steht, dass wir die Zeit unheimlich genossen und unser Bestes gegeben haben, auch wenn wir am Ende aus unserer Sicht leider nicht ansatzweise unser Können unter Beweis stellen konnten.

Rio hat uns unglaublich viel gelehrt, jetzt gilt es Schlüsse zu ziehen und alles zu verarbeiten, um in den kommenden Wochen und Monaten Pläne über unsere Zukunft im privaten, sowie sportlichen Bereich zu schmieden. Zunächst bleibt einerseits abzuwarten, was der internationale Segel-Verband World Sailing bezüglich Bootsklassen für 2020 entscheidet, außerdem erwarten wir gespannt Neuigkeiten von Seiten des Deutschen Segler-Verbands, der in dieser Zeit eine Umstrukturierung des Olympischen Segelsports vornimmt und eine einige Änderungen ankündigt, die hoffentlich zu deutschem Erfolg 2020 in Japan beitragen werden.

Die letzten Tage in Rio und dem Olympischen Dorf haben uns trotz unserer Leistung sehr viel Freude bereitet. Es war eine unglaubliche Erfahrung und wir sind allen Verantwortlichen und dem Team enorm dankbar für den super Spirit und diese (vorerst) einmalige Chance.

Ganz besonders möchten wir die Leistung unserer 49er-Teamkollegen Erik und Thomas hervorheben: Mit einer sauberen Serie und unglaublichen Woche haben die beiden endlich wieder einmal eine deutsche Segel-Medaille mit nach Hause gebracht. Wir alle sind unglaublich stolz auf Ihren Erfolg und nutzen Sie als Vorbilder für die Jahre, die nun vor uns liegen.