Pfingst-Cup

Pfingst-Cup

Nach der MAIOR stand der Pfingstcup in Flensburg als traditionelle zweite Mai-Regatta auf der Agenda der IMMAC Sputnik. Eine im Großen und Ganzen immer super organisierte Veranstaltung auf einem tollen Revier. Nur das Startgeld, das in diesem Jahr fast das Niveau der Kieler-Woche erreichte, trübte ein wenig die Stimmung. So machten wir uns, beflügelt durch unseren Sieg in Kiel, mit entsprechend hohen Erwartungen auf den knapp 450 Kilometer langen Weg an die Förde.

Schnell wurde uns durch einen Blick auf die diversen Wettervorhersagen klar, dass es keine einfache Regatta werden würde. Der Samstag begann zunächst mit Sonnenschein und mittleren Winden. Beim Einsegeln lief zunächst alles wie am Schnürchen, das Boot war schnell und die Crew präzise. Aber je näher der Start rückte umso mehr verdunkelte sich der Himmel. Eine Front nach der anderen zog durch das Regattagebiet und machte es der Wettfahrtleitung schier unmöglich einen vernünftigen Kurs auszulegen. Die schon einige Zeit vor uns gestarteten J/24 zeigten eindrucksvoll die vorherrschenden chaotischen Windbedingungen. Frei nach dem Motto: „Versuch macht klug“, wurde auch unser Rennen angeschossen. Nach einem Steuerbordbugstart eroberten wir schnell die Führung. Über die nächsten anderthalb Runden gelang es uns die Führung auszubauen, während der Wind in Richtung und Stärke variierte. Doch plötzlich, ohne jedes Signal, wurden die Tonnen eingeholt und das Rennen abgebrochen. Der erst Tag endete mit Regen und ohne dass eine Wertung für uns zustande kam.

Am Sonntag sollte das Gleiche in Grün auf uns warten, bloß das dieses Mal die Schauerfronten durch Gewitter ergänzt wurden. Die unter Zugzwang stehende Wettfahrtleitung zeigte heute kein Erbarmen mehr. Über vier Rennen kämpften wir mit den Bedingungen und für jeden hatte der Tag sein Lieblingswetter „in petto“. Wirklich konstantes Segeln war da kaum möglich. Überholspuren gab es so gut wie keine, vielmehr wurde jede unserer taktischen Entscheidung durch den stark variierenden Wind zunichte gemacht. Dass die Stare und Drachen mit auf unserem Kurs waren, machte die Sache nicht weniger schwierig. Am Ende des Tages lagen wir auf dem 7. Rang und weit abgeschlagen von einer für uns zufriedenstellenden Position. Um einiges positiver ging unserer Partnercrew um Stefan Schimkowski an diesem Tag. Die IMMAC 24 kam viel besser mit den Bedingungen zurecht, segelten konstanter und kämpfte um einen Platz auf dem Treppchen.

Am letzten Tag hatte sich das Wetter endlich stabilisiert und es herrschte gleichmäßig sehr starker Wind auf der Flensburger Förde. Für kurze Zeit standen Seitens der Wettfahrtleitung noch Zweifel im Raum ob die Bedingungen segelbar sein. Doch dann ging es bei deutlich über 25 kn Wind richtig los. Wenn der Sonntag schon durch einige Höchstgeschwindigkeitsepisoden geprägt war, so konnten wir jetzt noch einen drauflegen und zeigen was so eine Melges 24 leistet. Auch unsere Leistung wurde langsam etwas versöhnlicher. In der ersten Wettfahrt passte der Trimm noch nicht ganz perfekt und unsere Gegner zwangen uns etwas auf die falsche Seite. Ein ärgerlicher vierter Platz war die Folge. Die IMMAC 24 kam da besser raus und ersegelte sich auf dem letzten Downwind noch den 2. Platz. Für das letzte Rennen galt dann nochmal alles zu geben. Der Start war gut und unsere Höhe sowie die Geschwindigkeit passten perfekt. Ein wirklich super spannendes Duell mit dem führenden Dänen folgte. Wir schenkten uns keinen Zentimeter. Mit einem hauchdünnen Vorsprung retteten wir uns ins Ziel und konnten die Regatta mit einem Sieg beenden. Leider blieb der ohne besondere Auswirkungen auf das Gesamtergebnis. Mit dem 6. Platz können wir nicht ansatzweise zufrieden sein. Etwas besser lief es da schon für die IMMAC 24, die das Treppchen knapp verpasste, den 4. Gesamtrang einnahm und damit auch bestes deutsches Boot wurde.

Für das Team der IMMAC Sputnik steht zunächst die Leistungsanalyse auf dem Plan. In Flensburg standen wir uns oft selbst im Weg und segelten nicht konsequent genug nach den aufziehenden Fronten. Bevor es dann im Juni zur Kieler Woche geht, steht erstmal noch ein ausgiebiger Trainingsblock in unseren Heimatgewässern an und auch das Boot braucht etwas Pflege.