IMMAC Sputnik Jahresbericht 2015

IMMAC Sputnik Jahresbericht 2015

Mit der Übergabe der Melges an den Bootsbauer unseres Vertrauens ist nun auch für uns die Saison 2015 offiziell beendet. Anspruchsvolle, anstrengende und durchwachsene Monate liegen hinter uns und somit wird es Zeit eine Bilanz für dieses Jahr zu ziehen.

Zur ersten Regatta der Saison, der Maior, waren wir sicherlich noch nicht in Topform. Erst kurz vorher wurde unser Boot fertig und wir sahen uns gezwungen einen Kaltstart in Kiel hinzulegen. Mit dem 4. Platz konnten wir da durchaus leben. Das Boot, wir waren die GER 569 vorher noch nie unter Wettkampfbedingungen gesegelt – fühlte sich schnell an. Trotzdem wollte sich die Zufriedenheit nicht so richtig einstellen. Wir spürten deutlich einen ordentlichen Berg „Winterrost“ und den galt es los zu werden.

Mit diesem Anspruch ging es über Pfingsten zur WM-Vorbereitung nach Riva del Garda. Über 45 der besten europäischen Melgesteams erwarteten uns. Genau das Richtige um sich auf das sehr große Feld zur WM in Dänemark vorzubereiten.

Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Ohne unseren angestammten Gennakertrimmer mussten wir nach Italien fahren. Ein Ausfall den wir trotz größter Mühen nicht richtig ersetzen konnten. In der Gesamtwertung schlug dies mit einem 27. Platz zu Buche. Die „Top ten“-Platzierung in der Amateurswertung war da sicherlich ein Trostpflaster, konnte aber nicht über einige Defizite hinwegtäuschen.

Leider stand als nächster Termin schon die WM in Dänemark an. Da Studium, Arbeit und eine Hochzeit in diesem Jahr einiges von unserer Zeit verlangten, blieben eine intensivere WM-Vorbereitung und auch die Kieler Woche auf der Strecke.

Middelfart, der WM-Austragungsort sollte jedoch für Vieles entschädigen, was die Saison für uns bereithielt. Endlich wieder in Topbesetzung stieg unsere Leistungskurve steil an. Wir waren schnell und kamen erstaunlich gut mit den Bedingungen zurecht. Und das trotz des Faktes, dass wir in diesem Jahr erneut eine Regatta mit sehr wenig Wind erleben mussten. Ein respektabler 32. Platz von insgesamt 95 Schiffen, machte unseren Anspruch auch endlich einmal im Endklassement deutlich. Die Amateurwertung zeigte das nur umso stärker. Hier belegten wir den 11. Platz von 56 Teams. Das im innerdeutschen Vergleich nur Kicker Schäfer (GER 808) mit seinem dritten Platz bei den Amateuren nur vor uns lag, setzte dem Ganzen noch die Sahnehaube auf. Überglücklich und bis auf Kleinere nicht selbst verursachte Schäden am Schiff waren wir bereit für den Rest der Saison.

Zur German Open auf unserem Heimatrevier, starteten wir umso optimistischer in die Wettfahrten. Es galt den Titel „Deutscher Meister“ zu verteidigen. Neben der eigentlichen seglerischen Vorbereitung steckten wir auch sehr viel Herzblut in die Organisation des Events.

Und wieder schlug das Pech zu. Ein Unfall sorgte für den Ausfall unseres Gennakertrimmers für den Rest der Saison und auch ein weiteres Mitglied der Stammcrew fiel für die German Open aus. Mit Mühe und Not bekamen wir alle freien Positionen besetzt. In den Wettfahrten mussten wir leider zwei Teams an uns vorbei ziehen lassen. Die GER 690 gewann den Titel und die GER 677 mit dem Bundesligateam-Meisterteam vom DTYC an Bord besiegte uns knapp am letzten Wettkampftag. Sicherlich entsprach der dritte Platz nicht unseren Vorstellungen, doch konnten wir mit unserer Leistung durchaus zufrieden sein. Es zeigte sich jedoch auch bei dieser Regatta und den folgenden, wie schwer der Verlust unseres Gennakertrimmers wog.

Auch bei der Danish Open im August mussten wir erleben, wie wichtig jede einzelne Position an Bord ist. Bei sehr flauen Winden ersegelten wir einen 14. Platz. Ein nicht befriedigendes Ergebnis, zumal wir teilweise unglückliche Situationen erleben mussten und die Regatta zu allem Überfluss mit einer “Black Flag“ beendeten.

Zum Saisonabschluss wollten wir in den Niederlanden nochmal alles besser machen. Die Luft schien aber irgendwie raus zu sein und die glücklose Regatta in Dänemark wirkte noch nach. Bei herbstlichem Wetter beendeten wir die Dutch-Open mit einem 11. Platz und wiederum nur mäßiger Zufriedenheit.

Betrachten wir die abgelaufenen Saison so fällt auf, dass aufgrund persönlicher Umstände und dem krankheitsbedingten Ausfall einer Schlüsselposition nicht immer die beste Leistung abgerufen werden konnte.

Allerdings konnten wir zum Saisonhöhepunkt – der WM – unsere Bestleistung zeigen. Dabei wurden wir endlich unserem primären Ziel, uns in einem qualitativ und quantitativ sehr gut besetzten Feld durchzusetzen, gerecht. Schließlich kann auch noch die Durchführung und Organisation der German Open durch unser Team als Erfolg bezeichnet werden. Das durchweg äußerst positive Feedback der Teilnehmer bestätigte uns darin.

Die rege Teilnahme an europäischen Großevents in dieser Saison (Riva del Garda, WM, Dutch-Open) schlugen sich zudem in einer vernünftigen Platzierung bei der European-Sailing-Series nieder. In der Gesamtwertung belegten wir den 15. Rang von 124 gelisteten Teams, in der Amateurwertung sogar den 4. von 71. Plätzen.

Die Planungen für das nächste Jahr laufen bereits auf Hochtouren. An der ohnehin schon schnellen GER 569 werden weitere Optimierungen vorgenommen, der Regattaplan füllt sich langsam und auch im personellen Bereich stehen die Vorzeichen günstig, da die wichtigsten Crewmitglieder ihre berufliche Zukunft zumindest in den nächsten zwei Jahren in der Region Stralsund-Greifswald sehen. Ein wesentliches Element für die erfolgreiche Weiterführung unseres Melges 24-Projekts stellt sicherlich die Partnerschaft mit der IMMAC Sailing Team GmbH dar. So sind oben genannte Erfolge dieser Saison in wesentlichem Zusammenhang mit jener Partnerschaft zu sehen.

Wir möchten uns bei all unseren Partnern für die Unterstützung in dieser Saison bedanken. Vor allem ohne die Unterstützung durch IMMAC wären sicherlich einige der oben genannten Erfolge in dieser Saison nicht so zustande gekommen.

Das Team IMMAC-Sputnik