Im Sprint an die Spitze

Fünfter der Welt und Juniorenweltmeister. So lautet unsere Ausbeute nach rund vier Wochen täglichem Trainings und Vorbereitung in der neuen, fliegenden Nacra17-Klasse.

Rückblick: Bei der Europameisterschaft in Kiel im Juli bekamen wir erstmals die Möglichkeit, uns als Team mit einem großen Teil der Nacra17 und Katamaran-Weltelite zu messen.

Die Prämiere verlief hauptsächlich erfolgreich; Gesamtführung nach Rennen zwei und schlussendlich der neunte Gesamtrang machte deutlich, wie viel Potenzial in dieser Partnerschaft noch stecken könnte. Denn zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade einmal sieben Trainings- und fünf gemeinsame Regattatage absolviert und konnten den besten Europas bei fast allen Bedingungen die Stirn bieten.

Trotz umfangreicher Material-Probleme und einer langen Liste voller Fragezeichen priorisierten wir größtenteils richtig und konnten in den Wochen zwischen Kiel und Frankreich viele Erkenntnisse sammeln und in allen Bereichen massive Fortschritte machen.

Zu unserem Vorteil war die meiste Zeit unser Trainer Marcus Lynch vor Ort, der vor allem in Sachen Auswertung und Organisation eine wichtige Rolle in unserer Vorbereitung und bei den Events gespielt und es uns ermöglicht hat, sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren zu können.

Die direkte Vorbereitung in Frankreich war geprägt von vielen Trainingsrennen gegen Teams aus allen Nationen bei unterschiedlichsten Bedingungen.

Leider wurde dies kurz vor dem Start durch den Unfall unseres Freundes und Trainingspartners Bora Gulari (USA) überschattet, der bei einem Überschlag an der Luvtonne bei Wind und Welle Teile von drei Fingern verloren hatte.

Die Regatta lief für uns schließlich sehr konstant. Trotz des Beschlusses der Klasse, 24h vor dem ersten Start das Benutzen von Gennakern am Wind zu verbieten, was uns und viele andere gut vorbereitete Teams nun jegliche Trims und vermessene Segel ändern ließ und wodurch jegliches Leichtwindtraining vor der Regatta hinfällig wurde, konnten wir bei allen Bedingungen sehr konstante Ergebnisse abliefern.

Bei wenig Wind segelten wir hauptsächlich mit wenig Risiko und dem Ziel, uns keinen wirklichen Streicher (>15) einzufahren, um dann bei für uns komfortableren Bedingungen ab acht Knoten aufwärts unsere Startstärke und Handling zu nutzen, im richtigen Moment kleine Risiken einzugehen und Top-Ergebnisse ans Brett zu befördern.

Nach durchaus stressigen sechs Tagen und 18 Rennen konnten wir schließlich das Medal-Race gewinnen und im Gesamtranking noch auf Platz fünf verrutschen. Ohne Streicher hätten wir mit unserer Konstanz sogar WM-Bronze gewonnen, was uns antreibt und motiviert, über den Winter noch härter zu arbeiten.

Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem treuen Sponsor IMMAC aus Hamburg, sowie dem Landessportverband SH und dem Kieler Yacht-Club, die uns durch Ihre bedingungslose Rückendeckung das viele Training ermöglicht haben.