Die Warnemünder Woche 2014 auf der IMMAC ONE4ALL

Die Warnemünder Woche ist für uns sicherlich nicht das Event mit den besten Teams der ORC 1 an der Ostseeküste, jedoch ein Event, dass für uns die optimale Generalprobe für die Weltmeisterschaft im August sein sollte. Der Steuermann Kai Mares hatte wieder ein klares Ziel vor Augen, mit dem wir nach Warnemünde gefahren sind: Abläufe für die WM ausprobieren, fokussiert an die Regatta gehen und mit Spaß segeln. Denn auf dem Programm standen eine Mittelstrecke, zwei Up&Downs und eine Langstrecke. Samstag, 5. Juli, 6:30: Für die gesamten Crew der IMMAC ONE4ALL war das wohl die frühste Briefing-Zeit in dieser Saison. Selbst der Wettfahrtleiter entschuldigte sich bei den Teilnehmern dafür, dass sie so früh aufstehen mussten. Denn auch die Windprognose war nicht besonders gut für den ersten Wettkampftag. Ein Mix aus Sonne, Wolken, Regen und wenig Wind, um die 6-10 kn, kostete die Crew wieder einige Nerven. Die Wettfahrtleitung hatte sich ein Quadrat als Kurs überlegt. Kein besonders origineller Kurs für eine Mittelstrecke. Aber bei wenig Wind war er trotzdem anspruchsvoll zu segeln. Ein großer Wehmutstropfen für die Crew war die Verletzung von Johannes Buitenhuis, der sich in der Aufwärmphase am Knöchel verletzte. Aus dem Krankenhaus kam dann jedoch schnell die Entwarnung und so sollte Johannes der Crew zur Langstrecke schon wieder zur Verfügung stehen. Gegen Abend traf sich die Crew dann zu Siegerehrung auf der Mittelmole und konnte voller Stolz den Preis für den 1. Platz entgegen nehmen. Am Sonntag standen die 2. und die 3. Wettfahrt Up&Downs auf dem Programm. Bereits am Vorabend hatte der Wettfahrtleiter Uwe Wenzel durchblicken lassen, dass es zu Startverschiebung kommen würde. Denn es waren wieder Leichtwindverhältnisse angesagt. Die Startverschiebung dauert bis mittags, bevor dann zwei kurze Kurse mit jeweils 5 Tonnenmanövern gesegelt wurden. Die kurzen Kurse brachten die Crew ordentlich in schwitzen und waren ein sehr gutes Manövertraining. Nach den zwei Up&Downs ging es früh zurück in die Marina Hohe Düne, wo dann auch das Boot für die Langstrecke Rund Bornholm vorbereitet wurde. Sicherheitsequipment und Verpflegung mussten an Bord geräumt werden und die Segel wurden den bevorstehenden Wetterbedingungen angepasst. Gegen Abend ging es dann wieder zur Siegerehrung für die Up&Downs und wieder hieß der Sieger IMMAC ONE4ALL. Erste Gerüchte um eine „perfekte“ Warnemünder Woche wurden gestreut. Zur Langstrecke verließen Joseph, Artur, Lars und Mathes dann die Crew und wurden durch Jan, Leon und Ersatzmann Fritjof Richter ersetzt. Skipper Moritz und die Steuerleute Kai und Magnus hatten sich bereits im Vorfeld Gedanken um die Routen und Wachsysteme gemacht. Es wurde entschieden in einem Zwei-Wachen-System links um Bornholm zu fahren. Gegen 13:00 wurde dann am Montag gestartet. Nach einem soliden Start zogen die größeren Schiffe wie erwartet schnell davon. Nach einiger Zeit vergrößerte sich ihr Vorsprung nicht mehr. Um 19:00 reichte der Skipper die erste warme Mahlzeit, bevor dann in 6-Mann-Wachen in die Nacht gesegelt wurde. Es war von vornherein klar, dass die Regatta überwiegend von Reach-Kursen, einer kurzen Kreuz und einem Vorwindkurs geprägt sein sollte. Gerade die Reach-Kurse gehören eher zu den Stärken der Gennaker Boote. Auch klar war, dass eine Flaute geben werde, die unter Land kürzer als auf See sein sollte. Das Wetterrouting ging auf und so kamen der IMMAC ONE4ALL erst am Ende der Rundung von Bornholm die ersten Schiffe entgegen. Es ging endlich auf den Vorwind und der Wind nahm auf ca. 20 kn zu. Johannes hatte vorher noch festgelegt in welchem Rhythmus die Grinder wechselten, sodass sie optimal be- und entlastet werden konnten. Spätestens jetzt hatte alle den 3-Stunden-Schlafen-3-Stunden-Wache Rhythmus über Bord geworfen. Das neue Ziel hieß: Wir wollen zum Anstoß zu Hause sein. Und so trimmt die Spi-Trimmer Hauke und Daniel das Boot auf eine Höchstgeschwindigkeit von 16,9 kn. Auch das aufziehende Gewitter brachte die Crew nicht aus der Ruhe. „Es ist unglaublich, wie dieses Team funktioniert!“, sagte Ersatzmann Fritjof Richter. Der Kieler hatte bereits bei einem Training im Mai ausgeholfen und sprang nun als Floater an Bord ein. Zum Gewitter wurde der Spi schnell geborgen, Genua hoch, Stagsegel hoch und Rettungswesten an. Die Sicht wurde schlecht und Blitze waren in naher Umgebung zu sehen. Doch an Bord war keine Verunsicherung zu spüren, auch wenn der Anpfiff bereits ein halbe Stunde zurücklag. „Als ich vom Vorschiff kam, um den Spi anzubauen, dachte ich Magnus wollte mich auf den Arm nehmen. 5:0, ist klar.“, konnte der Interims-Vorschiffsmann Hendrik es kaum glauben. Die Crew war beflügelt und wollte wieder so schnell es ging ins Ziel. Also zog die Crew noch einmal den Spi für Reachgänge hoch. Als Warnemünde in Sichtweite kam, wurde ein Feuerwerk gezündet und es wurde ein Empfang wie beim Volvo Ocean Race. Doch der Wind drehte weiter und daher hieß es wieder Spi weg – Genua und Stagsegel hoch. Dieses Procedere hatten Pit, Mast und Vorschiff in den letzten 24 h mehr als oft geübt. Kurz vor Warnemünde nahm der Wind nochmals komplett ab und die Leichtwindperformance der letzten Tage war gefragt. Am Ende ging die IMMAC ONE4ALL um 22:47:51 Uhr über die Ziellinie. Und keiner hielt es für möglich, dass das den Sieg der Rund Bornholm Regatta bedeuten sollte. Die IMMAC ONE4ALL blickt zurück auf eine lehrreiche und sehr teambildende Regatta. Mit drei Siegen in drei Wettbewerben kann das Team um Kai Mares sehr stolz in die WM-Vorbereitung starten. Nun sind zwei Wochen trainingsfrei. Das Boot wird in der kommenden Woche noch einmal aus dem Wasser kommen, um den bei der Kieler Woche entstandenen Schaden auszubessern.

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