Die Kieler Woche 2014 aus Sicht der IMMAC ONE4ALL

Die Kieler Woche, das war ein Event, auf das die gesamte Crew der IMMAC ONE4ALL schon lange hingefiebert hat. Zum einen liegt das daran, dass die Kieler Woche, als eines der bedeutendsten Segelevents in Europa, einen großen Reiz ausmacht. Aber auch die Tatsache, dass der erste Teil der Kieler Woche die „Internationale Deutsche Meisterschaft im Seesegeln“ beinhaltete, machte sie zu einer wichtigen Station für uns und viele andere Crews auf dem Weg zur „ORC WM“ im August.

Wir trafen uns alle für die Vorbereitungen und Probeschläge am Mittwoch vor der KiWo, um wie immer mit einem perfekt in Schuss gehaltenen Boot an den Start gehen zu können. Erst am Freitag bekamen wir das letzte neue, lang ersehnte  Segel, was natürlich auch sofort unter Hochdruck getestet werden musste. Das testen der Segel ist für uns sehr wichtig, da wir nur so feststellen können wo die positiven und negativen Punkte des Segels sind. Kein Segel ist genau identisch, so wurden noch kleine Nachbesserungen vorgenommen, bevor wir dann am Samstagmorgen in der Kieler Förde vorm Kieler Yacht Club an den Start des Welcome Races  gehen konnten. 

Dass wir uns diese Vorbereitungszeit genommen haben stellte sich dann auch als Goldrichtig heraus, weil die ersten Tage der Kieler Woche durchaus von starkem Wind geprägt waren, was bei anderen Booten zu einer Reihe von Problemen führte, angefangen bei gerissenen Fallen, über ein gebrochenes Backstag,  bis hin zu einem Riss im Deck. 
Nach dem ersten Regattatag fanden wir uns auf Platz 2 hinter der PLATOONwieder, womit wir sehr zufrieden waren. Bei der Rückwettfahrt von Eckernförde ist uns dann aber auch etwas kaputt gegangen, als uns ein Spibaum bei einem Manöver brach. Dank der guten Vorbereitung hatten wir allerdings noch einen zweiten Spibaum an Bord, sodass wir sofort und ohne großen Verlust von Speed weiter segeln konnten.

Während der anschließende Montag noch von viel Wind geprägt war, konnte man bei den letzten Up and Downs am Dienstag und Mittwoch mehr die Frage stellen: Wer treibt am schnellsten über den Regattakurs?! Unsere 16 Jahre alte IMMAC ONE4ALL leider nicht, besonders auf den Down-Windkursen hatten die moderneren Schiffe, besonders die Boote mit großen Gennakern, einen für uns kaum einholbaren Vorteil. Daher konnten wir den ersten Teil der KiWo nur mit einem für uns nicht zufriedenstellendem 6. Platz beenden.

Aber da wir ja für uns in Anspruch nehmen eine hochmotiviert, junge und dynamische Crew sind, ließen wir uns nicht von unserem Ziel, stetig das Beste und mehr zu geben abbringen. Der zweite Teil der KiWo, mit dem „Silbernen Band“ und dem „Senatspreis“ lief dann schon wieder besser. Der Wind war zwar bei beiden Regatten immer noch unbeständig, aber auch das gehört eben zum Segeln dazu. Nun war neben unserem Projektleiter und Steuermann Kai Mares besonders auch unser Taktiker Magnus gefragt, der neben dem Plan, wann und wie welche Wendemarke passiert werden musste, mehr als bei gleichbleibenden Bedingungen, auch die Wettersituation, besonders den Wind und die Strömung in seine Taktik miteinbeziehen musste. Mit Hilfe unseres Vorschiffsmanns Joseph, der aus dem Mast Windfelder und Flautenlöcher ansagte, versuchte er die Verhältnisse zu interpretieren und den besten Kurs vorauszusagen. Trotz der kniffligen Verhältnisse, die zugegebener Maßen ganz schön an den Nerven aller zehrten,  gelang ihm das in fast allen Fällen auch sehr gut. So wurden wir beim „Silbernen Band“, bei dem wir als einziges Boot in unserer Startgruppe bis ins Ziel nicht nur Dynamik, sondern auch Ausdauer bewiesen und die Regatta beendeten, „First-Ship-Home“ und bekamen dafür den Wanderpokal, sowie den Pokal für den 1. Platz oder eben für die einzige durchhaltevermögende Crew. Und das obwohl in der Nacht United4 in Schilksee und Deutschland in der Fußball-WM gegen die USA spielte.

Der Senatspreis, den wir am Samstag segelten, verlief für uns bis zur ersten Tonne sehr gut, so konnten wir an der Kreuz wieder unsere Stärke ausspielen und rundeten als erstes Schiff die Tonne. Schon kurz nach der Tonne jedoch lief das kleine Lüftchen, was eine Gewitterfront mitgebracht hatte wieder nach und erneut waren die Boote mit den Gennakern bevorteilt. Einige Seemeilen konnten wir noch gut mithalten, aber dann war die Windsituation wieder so schwierig vorauszusehen, dass es am Ende nur für den 4. Platz reichte.

Dennoch können wir mit den Ergebnissen der KiWo insgesamt zufrieden sein, wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir das Boot bei allen Verhältnissen sicher und erfolgreich segeln können. Nun gilt es für die Warnemünder Woche, die als letzte Vorbereitungsregatta, sprich Generalprobe für die ORC Weltmeisterschaft dient, alle Eindrücke und Erfahrungen der KiWo positiv zu verarbeiten und für weitere Lernprozesse zu nutzen. Wie immer hat uns in Schilksee und Kiel natürlich auch das Ambiente und der Erfahrungsaustausch mit anderen Seglern sehr gefallen  wobei das reichhaltige Partyangebot von uns – wie von den meisten anderen, zumindest den ambitionierten Sportlern – eher wenig bis gar nicht genutzt wurde.  Nichtsdestotrotz haben sich für den ein oder anderen aus dem Team auch nach dem Segeln noch tolle Chancen ergeben, wie zum Beispiel das kleine Highlight am Rande, die Besichtigung des in Kiel liegenden MOD70 MUSANDAM – OMAN SAIL , oder neue Kontakte zu anderen Seglern und Eignern und mehrere zusätzliche Segelgelegenheiten.  Sehr gefreut haben wir uns auch über die zahlreichen Besucher und Neugierigen, die uns an Land erwartet haben. Ich hoffe wir konnten alle Fragen beantworten? Sonst guckt doch mal nach unter http://www.one4all-sailing.de/,  bei  Facebook: https://www.facebook.com/ONE4ALLSailingTeamoder bei YouTube: https://www.youtube.com/user/ONE4ALLSailingTeam, und Flickr: https://www.flickr.com/search/?w=122973303@N04&q=IMMAC%20oder besucht uns in Schilksee, Liegeplatz 3, Steg 1 (AW)

PS: Außerdem hatten wir während der KiWo Besuch vom Kieler Woche TV: http://www.kielerwoche.tv/2014/06/28/akif-auf-der-one4all-28-06-14/die einen ganz netten kleinen Film über uns, leider bei wenig Wind und viel zu wenig Zeit vor dem „Silbernen Band“ gemacht haben.