Bericht WM / Rückblick 2021 – 49er


Unser Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaft im Oman, liegt hinter uns. Die Saison ist zu Ende. Neben einem Rückblick auf die Weltmeisterschaft ist es auch Zeit, den Rest der Saison Revue passieren zu lassen.

Frühstart unterbrochen, der den Einzug in die Goldfleet noch einmal spannend machte, jedoch gelang uns dieser noch auf Rang 23. Die erste Hürde war genommen, unser erster Einzug in eine 49er WM Goldfleet. In den kommenden drei Tagen sollte das Ziel sein, sich kontinuierlich nach vorne zu arbeiten, um schließlich unser persönliches Ziel der besten 20 zu erreichen. In dem, durch das hohe Niveau und die leichte Seebrise, sehr engen Teilnehmerfeld, glichen die Finalrennen einer Achterbahnfahrt – das Gewinnen oder Verlieren von 10 Booten pro Schenkel war keine Seltenheit. Dennoch schafften wir es, als eine der wenigen Teams, Ausreißer zu vermeiden und segelten sechs konstante Rennen unter den Top 20. Zu unserer Verwunderung konnten wir mit diesen Platzierungen im Gesamtklassement jedoch keine Plätze gut machen. Uns fehlten durch die konservative Herangehensweise 1-2 Spitzenplatzierungen, wie sie einige Konkurrenten ins Ziel retten konnten. So fanden wir uns auch am letzten Tag noch nicht unter den Top 20 und wir wussten, dass wir das Ziel nur noch mit einem sehr guten Rennen und einem damit entsprechenden Risiko im letzten Rennen erreichen könnten. Leider reichte es nicht und wir beendeten die WM nur auf Platz 24.

Mit Rückblick auf die Saison können wir sagen, dass wir unsere größte Schwäche, unseren Speed bei wenig Wind, beseitigen konnten. Wir arbeiteten an Technik, Crewgewicht und Material und waren in diesen Bereichen zur Weltmeisterschaft in persönlicher Bestform. Auch die Fehler im Bereich der Startstrategie, wie wir sie noch auf der Europameisterschaft in Thessaloniki gemacht hatten, konnten wir zur Weltmeisterschaft beheben. Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis auf der Weltmeisterschaft eine Enttäuschung. Wir haben hart gearbeitet, unsere offensichtlichen Defizite beseitigt, und dennoch hat es nicht ganz gereicht.
Ob es an der Pandemie-bedingten geringen Regattaerfahrung in den letzten 2 Jahren, dem zu konservativen Segeln in der Finalserie lag, oder ob es andere Gründe gibt, werden wir nun auswerten. Dennoch sind wir überzeugt, dass wir in vielen Bereichen schon ein Top-Niveau erreicht haben, es uns allerdings bisher noch nicht konstant genug gelingt, dieses zusammen auf den Kurs zu bekommen.

Wir werden weiterarbeiten und alles für unser Ziel geben, Deutschland bei den Olympischen Spielen 2024 zu vertreten. Nun werden wir jedoch zunächst etwas Zeit zu Hause verbringen, bevor wir ab Februar in die Saison 2022 starten. Als Besonderheit wird im kommenden Jahr die 49er Klasse mit Masten und Segeln eines neuen Herstellers ausgestattet. Ein Umstand, der neben der Herausforderung der Materialanschaffung auch eine große Chance darstellt, denn die „älteren“ Teams verlieren ihren Erfahrungsvorsprung, welches sie im bisherigen Material hatten. Daher werden die ersten Monate der Saison aus intensivem Material-Tests bestehen.